Ergotherapie
Einkoten bzw. Enkopresis
Auch bei der Enkopresis, dem Einkoten sind Kinder in der Regel bis zum fünften Lebensjahr trocken, denn dann haben sie aufgrund ihrer Entwicklung Kontrolle über ihre Darmfunktionen.
Definieren kann man Enkopresis als willkürliches oder unwillkürliches Absetzen von Kot normaler Konsistenz und dies nach dem vollendeten vierten Lebensjahr. Tritt dies mehrere Monate lang einmal pro Monat auf, spricht man von einer Störung. Dies kann man auch als Überlaufinkontinenz bezeichnen. Dadurch, dass der Darm nicht mehr Stuhl fassen kann, die Kinder immer wieder einhalten, tritt der Stuhl schließlich mehr oder weniger stark aus. Die betroffenen Kinder halten den Stuhl, aufgrund ungünstiger Erfahrungen, wie Schmerzen beim Stuhlgang, Ekel oder negative soziale Erfahrungen auf der Toilette, zurück.
Dabei sind Jungen häufiger betroffen als Mädchen. Häufig wird die Problematik auch von anderen Diagnosen begleitet. Zum Beispiel können Kinder auch von AD(H)S, Wahrnehmungsstörungen oder Ängsten betroffen sein.
Es ist auch möglich, dass Kinder durch erhöhte Stressoren oder durch Familienzuwachs wieder in die Hose machen (Regression).
Für die Familien bedeutet dieses unbeliebte Thema eine zusätzliche Belastung. Kinder werden immer wieder daran erinnert auf die Toilette zu gehen und durch den erhöhten Misserfolg entstehen nicht selten Konflikte zwischen Eltern und Kindern. Kinder sind in der Folge stärker belastet, weil sie sich schämen und leiden unter ihrem Verhalten. Dies führt schließlich dazu, dass Kinder ihr Handeln verschleiern, in dem sie die Unterwäsche verstecken, sich sozial auffällig verhalten oder zurückziehen.
Behandlung:
Grundsätzlich sollten Sie mit Ihren Kindern zunächst Ihre Kinderärztin bzw. Ihren Kinderarzt aufsuchen. Dort werden Ihre Kinder auf körperliche Symptome untersucht und gegebenenfalls an Kinderpsychiater_innen weitergeleitet, da sich diese mit der emotionalen Entwicklung verstärkt beschäftigen. Wenn die medizinischen Untersuchungen die ergotherapeutische Behandlung nach verhaltenstherapeutischen Konzepten zulassen, unterstützen wir sowohl Ihre Kinder als auch Sie als Eltern im Rahmen eines Familientrainings. Jetzt erhalten Sie eine therapeutische und eine pädagogischen Aufklärung und Ihr Kind ein Verhaltenstraining. Gemeinsam entwickeln wir mit Ihnen ein individuelles Alltagskonzept, damit sich Ihr Kind sowohl körperlich als emotional in seiner Entwicklung unterstützt fühlen kann.