Rechenschwäche

Dyskalkulie / Rechenstörung

Therapie und Training im Bonner Lern- & Therapiezentrum

Bei einer Dyskalkulie sprechen wir von Lerndefiziten in Mathematik im Bereich der Grundrechenarten trotz hinreichender Intelligenz und bei angemessener Beschulung.

Laut dem ICD-10 (ICD, englisch International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) der WHO spricht man von Dyskalkulie oder Rechenstörung, wenn die Rechenleistung deutlich schwächer ist, als es bei hinreichender Intelligenz und Beschulung dem Alter nach zu erwarten ist. Die aktuelle, international gültige Ausgabe (engl. revision) ist ICD-10, Version 2016.

Es können dabei Kinder und Jugendliche, aber auch Erwachsene betroffen sein.

Im deutschen Sprachgebrauch ist die „Rechenschwäche“ als Synonym bekannt.

Eine genetische Veranlagung zur Dyskalkulie ist bis heute nicht wissenschaftlich belegt.

Folgt man der Definition der WHO, ist eine Dyskalkulie auch nicht einer mangelnden Intelligenz zuzuschreiben – im Gegenteil, eine „normale“ Intelligenz (IQ > 85) wird vorausgesetzt um von Dyskalkulie/Rechenschwäche oder Rechenstörung zu sprechen.

Und was bedeutet „Akalkulie“?

Eine Dyskalkulie infolge von Hirnschäden oder -verletzungen wird als Akalkulie bezeichnet.

Wie kann man Dyskalkulie/Rechenschwäche/Rechenstörung erkennen?

Diese beispielhaften Symptome sind unterschiedlich stark ausgeprägt und nicht alle Betroffenen zeigen auch alle Symptome:

  • Betroffene haben Schwierigkeiten, einfache Rechenaufgaben aus dem Gedächtnis abzurufen und rechnen immer wieder neu,
  • nutzen die Finger zum Zählen
  • haben keine klare Vorstellung von Mengen, Größen oder Längen,
  • wirken unkonzentriert, weil sie beim Rechnen meistens mit dem Durchzählen beschäftigt sind,
  • Zahlendreher z.B. 73 statt 37 treten häufiger auf,
  • Stellenwertfehler treten auf; z.B. einhundertacht wird als 1008 geschrieben/wahrgenommen,
  • Zahlwörter oder Ziffern können keiner konkreten Menge zugeordnet werden,
  • Teilbarkeit und Zusammensetzung von Mengen können nicht erfasst werden,
  • Probleme mit Zehner- und Hunderterübergängen,
  • Verwechslung der Rechenarten; z.B. Addieren statt Multiplizieren,
  • Probleme mit Zeitangaben und Geldbeträgen,
  • das Vergleichen von Mengen (mehr/weniger) und Zahlen (größer/kleiner) ist problematisch bis unmöglich,
  • Probleme beim Einschätzen oder dem sofortigen Erfassen von Mengen,
  • Probleme rückwärts zu zählen,
  • Mathematikaufgaben werden vermieden und sind mit teilweise hohen Widerständen verbunden.

Was bedeutet all das für Sie als Betroffenem oder Elternteil eines betroffenen Kindes?

Wenn Sie selbst oder für Ihr Kind Abhilfe schaffen möchten – eine gute Nachricht:

Rechnen lernt man durch Rechnen.

Liegen keine hirnorganischen Beeinträchtigungen und ein Mindestmaß an kognitiven Fähigkeiten vor, kann wirklich jeder rechnen lernen.

Zunächst braucht es ein angemessenes Lernverhalten und eine grundlegende Anstrengungsbereitschaft. Letztere ist oftmals durch andauernde Misserfolge nur bedingt vorhanden und will aufgebaut werden.

Hier greift ein Lern- und Verhaltenstraining und schafft nachhaltig Abhilfe. Ihr Kind oder Sie selbst kann/können und wird/werden das Rechnen unter den gegebenen Umständen erlernen (s.o.).

Je früher Erkennung und Förderung einsetzen, umso größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass sich aus andauernden Misserfolgen keine hartnäckigen Vermeidungsverhalten oder Ängste entwickeln. Aber auch diese ließen sich restlos beseitigen; es mag nur etwas mehr Zeit in Anspruch nehmen.

Im Folgenden gehen wir zur Vereinfachung der Darstellung immer von einem Kind als Betroffenem aus.

Nachhilfe ist nur bedingt eine passende Lösung, da nur der aktuelle Lerninhalt erarbeitet, die eigentliche Ursache der Rechenschwäche jedoch meist bestehen bleibt – die fehlende Mengen- und Größenvorstellung erarbeitet sich Ihr Kind dabei meist nicht. Grundrechenwege werden nicht automatisiert und aufgearbeitet.

Dadurch erwerben die Schüler in dem betroffenen Fach kaum das Gefühl von Kompetenz und Sicherheit und können sich nicht erklären, warum sie in Mathematik nicht die erwünschten Leistungen erbringen können. Schließlich sinken Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl und ein vermeidendes Verhalten sowie Widerstände durch Frustration prägen den weiteren Verlauf.

Unser Trainingsprogramm bei „Rechenschwäche“ baut auf zwei Säulen auf:

  • Eine hohe Beziehungsqualität zwischen Bezugsperson und Kind schafft positive Gefühle beim Lernen und ist wichtig, um dem Kind Sicherheit und Motivation zu geben. Zusätzliche Belohnungen schlagen eine Brücke zwischen dem Anfang der Lernzeit und dem Überwinden der schlechten Gefühle (Trauma) und verhindern Widerstände. Kinder nehmen Erfolge dadurch schneller wahr.
  • Die richtigen Materialien sowie individuelle Wiederholungsphasen geben Ihrem Kind ebenfalls Sicherheit, verschaffen spürbaren Erfolg und holen Ihr Kind da ab, wo es steht. Im weiteren Verlauf können schließlich alle Lernlücken geschlossen werden.

Wichtig ist die Sichtweise der Kinder:

  • Kinder lernen nicht für sich und ihre Zukunft und auch nicht für Noten!
  • Kindern sind die langfristigen Folgen ihres Handelns meist nicht bewusst und sie haben daher meist keine Vorstellung von ihrer Zukunft und den kommenden Erwartungen und Verantwortungen.
  • Kinder erlernen Kulturtechniken meist, weil wir sie in die Schule schicken und sie dort dazu verpflichtet werden!
    Die Schulpflicht und das System zwingt unsere Kinder in vorgegebene Raster, unabhängig davon, ob sie mit der Lehrperson, dem Schulsystem oder den Materialien zurechtkommen. Nicht alle Kinder lernen gleich schnell in jedem Gebiet.
  • Erst wenn sich Kinder kompetent und erfolgreich fühlen, beginnen sie ihre Situationen zu genießen, entwickeln Spaß und lernen aus eigenem Antrieb.

Als Bezugspersonen haben wir die große Verantwortung, unseren Kindern das zu geben, was sie brauchen, um erfolgreich zu lernen. Dies kann bewusst oder unbewusst erfolgen. Wir müssen uns daher immer wieder neu auf unsere Kinder einstellen, dürfen ihr Verhalten nicht persönlich nehmen.

Lassen Sie uns mithilfe von aktuellen und gesicherten Erkenntnissen der Neurologie Lernen bewusster gestalten.

Sollte Ihr Kind von einer „Dyskalkulie/Rechenschwäche“ betroffen sein, informieren Sie sich bitte gerne über unser Angebot einer Lerntherapie.

Unsere App „Sicher Rechnen Lernen“ zur Vorbeugung einer Rechenschwäche

Für Vorschule und Grundschule haben wir die Rechen-App „Sicher Rechnen Lernen“ entwickelt, die Ihr Kind bei seiner ganz persönlichen Rechenleistung abholt und sich im weiteren Verlauf seiner spezifischen Entwicklung anpasst. Aufgaben werden so oft wiederholt, bis sie problemlos gelöst werden können.

„Sicher Rechnen Lernen für die 1. Klasse “

Die Rechen-App können Sie im play-store kostenlos herunterladen.

Ihr Kind wird mit der leichten Anwendung schnell zurechtkommen und mit viel Spaß und vor allem mit viel Lob und positiver Ansprache seine Basisfähigkeiten beim Rechnen steigern und festigen.

„Sicher Rechnen Lernen“

Die „intelligente“ Rechen-App, die sich dem Niveau Ihres Kindes anpasst.

Diese App eignet sich sowohl für Schüler mit einer schnellen Auffassungsgabe als auch für Kinder, die mehr Zeit benötigen und kann in Gruppen (Schulklassen) oder für die Einzelanwendung eingesetzt werden.

Die Rechen-App im play-store kostenlos herunterladen

Automatisieren braucht Wiederholung – ein Selbstversuch

Bis das Ergebnis einer Aufgabe aus dem Basisbereich des Rechnens gespeichert wurde, dass wir es ohne Mühe abrufen können, müssen wir eine Aufgabe etliche Male wiederholen. Wie häufig, das können Sie an einem Selbstversuch testen:

Die Aufgabe 6 mal 18 rechnen Sie in der Regel wahrscheinlich „6 x 10“ und „6 x 8“, um anschließend beide Ergebnisse zu addieren. Nun sollen Sie (als Erwachsener für unser Beispiel) aber „6 x 18 = 108“ sagen können, ohne zu rechnen. Und dies bei jedem Ergebnis der 18er-Reihe!

Prüfen Sie, wie viele Wiederholungen Sie für jede Aufgabe benötigen. Erstellen Sie eine Strichliste und zählen Sie jede notwendige Wiederholung. Sie werden sehen, dass es gar nicht so einfach ist.

Nach diesem Selbstversucht können Sie sicher nachempfinden, wie hoch der Aufwand für ihr Kind ist, die Basisfertigkeiten des Rechnens zu erlernen, zu festigen und zu automatisieren.

Lob für positives Lernverhalten

Belohnen Sie nicht nur gute Leistungen oder Noten, sondern belohnen Sie vor allem und besonders deutlich gutes Lernverhalten. Denn gute Noten sind letztlich nur das Ergebnis guter Anstrengungsbereitschaft und Aufmerksamkeit und damit eines positiven Lernverhaltens.

Wenn die Leistungsbereitschaft von der Bezugsperson bewusst wahrgenommen und belohnt wird, profitieren davon auch die Kinder, die sich mit guten Leitungen und Noten schwertun, und die umso mehr auf Lob und ein positives Lerngefühl angewiesen sind.

Sollte Ihr Kind oder Ihr Schüler dennoch die Lernbereitschaft verweigern, liegt wohlmöglich eine Lernstörung vor, vielleicht aufgrund zu vieler negativer Erfahrungen. Durch gezielte Maßnahmen sind die Verhaltenstrainer des Bonner Lern- & Therapiezentrums in der Lage, Ihr Kind oder Ihren Schüler aus dieser frustrierenden Situation herauszuführen.

Ein gezieltes Lerntraining zur Auflösung einer bestehenden „Rechenschwäche“ erhalten Sie bei uns im Bonner Lern- & Therapiezentrum. Wir analysieren mittels Videoaufzeichnungen das spezifische Lernverhalten Ihres Kindes und passen die notwendigen Lerntechniken individuell an.

Wer kann eine Dyskalkulie diagnostizieren?

Dies tun Kinderärzte und Kinderpsychiater, was zur Finanzierung der Leistung durch das zuständige Jugendamt sinnvoll sein kann, da diese Leistungen nicht von der Krankenkasse getragen werden. Ansonsten ist die Hilfe privat zu finanzieren.

Kontaktieren Sie uns jetzt und planen Sie mit uns Ihren Termin für ein individuelles Lerntraining!

Mit uns können Sie rechnen: Die Kosten aller unserer Angebote finden Sie hier.

Ihr Team vom Bonner Lern- & Therapiezentrum